Zum Weihnachtsfest stellen wir in unseren Häusern und Wohnungen einen Christbaum auf, während in der Adventszeit der Adventskranz unsere Zimmer schmückt. Der Heilige Abend ist auch der Gedenktag von Adam und Eva und so ist der Christbaum auch eine Verbindung zu diesem Gedenktag. Der Baum der Erkenntnis und die Vertreibung aus dem Paradies brachte weitreichende Folgen für die Menschheit mit sich. Das Tor zum Himmel ins ewige Paradies war seither verschlossen und erst durch die Geburt des göttlichen Kindes dürfen wir auf unsere Erlösung hoffen. In einem Weihnachtslied heißt es treffend „Heut’ schließt er wieder auf die Tür zum schönen Paradies; der Cherub steht nicht mehr dafür, Gott sei Lob, Ehr' und Preis.“ Durch die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus ist für uns der Weg zu Gott wieder geöffnet.
Der Christbaum erinnert als immergrüner Baum an diese unsere Hoffnung. Durch das Geschehen der Heiligen Weihnacht wird der Sündenfall im Paradies geheilt und in Jesus Christus erkennen wir unseren Erlöser und Heiland. Somit ist der Christbaum ein Ausdruck unseres Glaubens, sein Schmuck soll dies unterstreichen: Die Kugeln erinnern an den Apfel, der am Baum des Paradieses zum Verderben wurde. Die bunten Kugeln stehen für die Erlösung, die Gott uns in Jesus Christus schenkt und mancherorts werden ja auch noch Äpfel als Schmuck an den Christbaum gehängt. Zudem sollen die strahlenden Kugeln das Licht Christi reflektieren, das in der Hl. Nacht aufgestrahlt ist. Die Sterne, die den Baum zieren, stehen für das Licht der Heiligen Nacht, das unsere Dunkelheit erhellt und natürlich für den Stern von Bethlehem, der den Weisen aus dem Morgenland den sicheren Weg zu Christus gewiesen hat. Die anderen Figuren ersetzten mit der Zeit Leb- und Honigkuchen, mit denen man den Christbaum schmückte. Bethlehem heißt übersetzt „Haus des Brotes“, das süße Brot weist bereits darauf hin, dass das Christuskind unser Brot des Lebens sein will.
Wenn wir den Christbaum so verstehen und auch die Symbolkraft, die dahintersteckt, neu betonen, dann ist er mehr als nur ein unverzichtbares Schmuckstück zu den weihnachtlichen Festtagen. So wird er zu einem echten Zeugnis unseres Glaubens: Durch die Geburt Jesu hat Gott ein für alle Mal seine unfassbare Liebe gezeigt, wir finden in ihm das Licht, das alle Dunkelheit und Sünde besiegen kann. Zugleich finden wir in ihm schon jetzt die Speise, die uns Kraft gibt durch das irdische Tal in die Ewigkeit zu gelangen. Möge der Christbaum zum Blickfang in unseren Häusern und Wohnungen werden und so die Botschaft unseres Glaubens auch wieder in die Mitte unseres Lebens treten.
Das Titelbild zeigt den leuchtenden Christbaum vor der Gnadenkapelle in Altötting. Maria hat durch ihr Ja-Wort den Willen Gottes erfüllt und ist für uns die Gottesgebärerin, die uns auch heute noch zu ihrem Sohn führt.
Pfr. Johannes Kerwer
Von Herzen wünschen wir Ihnen, Ihren Familien, besonders den Kindern und den Kranken, ein gnadenreiches Weihnachtsfest und Gottes Segen für das neue Jahr 2026!
Pfarrer Johannes Kerwer Kooperator Pfr. Martin Birkenhauer
Diakon Gerd Fehrenbach
Gemeindereferentin Franziska Hackenspiel
Pfarrsekretärin Sabine Berg
Pfarrsekretärin Tanja Müller
Dr. Harald Cronauer, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates

